Aufruf zur Banneraktion zum Weltfrauentag – Kirchtürme gesucht

Tübingen, 03.03.2021. Die Corona-Pandemie drängt manche Konflikte und Konfliktregionen dieser Welt aus dem öffentlichen Sichtfeld. Deshalb will die Kongo-Kampagne mit einer deutschlandweiten Banneraktion auf die Situation von Frauen in der Demokratischen Republik Kongo aufmerksam machen, die täglich von Vergewaltigung als Kriegswaffe bedroht sind. Die Aktion startet zum Internationalen Frauentag am 8. März 2021.

Banner als sichtbares Zeichen der Solidarität mit den Frauen im Kongo

Die Kongo-Kampagne ruft Kirchen in ganz Deutschland zum Mitmachen auf. An großen Fassaden und Kirchtürmen gut sichtbar platziert appellieren die Banner an die Passant*innen, die Resolution zur Beseitigung der sexualisierten Kriegsgewalt im Kongo unter www.die-kongo-kampagne.de zu unterschreiben. Darin fordert die Kongo-Kampagne gemeinsam mit Friedensnobelpreisträger Dr. Denis Mukwege die Bundesregierung auf, sich konsequent dafür einzusetzen, dass sexualisierte Gewalt im Kongo strafrechtlich verfolgt wird und dass deutsche Unternehmen verpflichtet werden, bei der Rohstoffbeschaffung die Menschenrechte einzuhalten. Die Teilnahme an der Banneraktion ist bis zum Abschluss der Unterschriftensammlung Ende Mai 2021 möglich.

Interessierte Kirchengemeinden, aber auch andere Gebäudeeigentümer können sich unter info@remove-this.die-kongo-kampagne.de an die Kongo-Kampagne wenden. Die Kongo-Kampagne stellt die Vorlagen für Banner und weiteres Aktionsmaterial zur Verfügung und begleitet die Banneraktion gleichzeitig mit Pressearbeit und auf Social Media.

Sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe gegen Frauen und Mädchen im Kongo

Im Kongo wird sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Mädchen gezielt und oftmals straffrei als Kriegswaffe eingesetzt. Vergewaltigung als Kriegswaffe hat nicht nur unmittelbar physische und psychische Folgen für die Überlebenden, sondern auch soziale. Überlebende werden häufig von ihren Familien und aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Kinder aus Vergewaltigungen leben mit traumatisierten Müttern, für die es teilweise schwer ist, ihr Kind zu akzeptieren und zu lieben. Darüber hinaus werden sie häufig durch ihr soziales Umfeld stigmatisiert. Durch die Massenvergewaltigungen wird der soziale Zusammenhalt von Familien und Gesellschaft strategisch zerstört.

Die Täter – Milizen sowie Soldaten – verfolgen das Ziel, Kontrolle über Gebiete zu gewinnen, indem sie die Bevölkerung demoralisieren und einschüchtern. Bei bewaffneten Auseinandersetzungen werden oftmals die Einwohner*innen ganzer Dörfer ermordet oder vertrieben und die ökonomischen Grundlagen der Bevölkerung vernichtet. Die Gründe hierfür sind vielfältig und komplex. Unter anderem geht es um Zugang zu Land und den Abbau gewinnbringender Rohstoffe. Rohstoffe aus dem Kongo werden unter anderem für die Produktion von Mobiltelefonen und Batterien verwendet – Produkte, die im Rahmen der Digitalisierung und der Elektromobilität auch in Deutschland benutzt werden.

 

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